Friedrich Weinreb – Könige und Götter in der Bibel (4/4)

Wenn du die Einheit suchst, hast du den König. Vom König her wird das Verhalten des Menschen beherrscht. Es gibt keine minderwertigen Menschen. Frage dich, wer du eigentlich bist!
Der Messias ist der König aller Könige, weil er der Gesalbte ist. Bei der Salbung wird das, was sonst nur nach innen geht, mit dem Äußeren verbunden. Derselbe „Stoff“, der die Lampe brennen lässt, wird zur Oberfläche des Erscheinenden. Was vormals nur Licht in dein Denken brachte, bewirkt nun, dass du „über der Zeit“ wandelst (Öl schwimmt auf dem Wasser).

Dein Verständnis von Gerechtigkeit wird gewandelt; so drückt es sich im Namen Malchizedek aus, der der König ist „welcher das Leben aus der zeitlichen Gefangenschaft herausfischt“. Woher kommt er? Wohin geht er? Das ist ohne Belang, denn er ist sofort da, wenn der Mensch trotz aller Gegenbeweise darauf vertraut, dass es jemand gibt, der außerhalb der Zeit jederzeit eingreifen und retten kann. Wer hier ausschließlich kausal und historisch urteilt, ist nichts weiter als ein Fisch.

Was du in vergangenen Zeiten finden wirst, sind Ruinen. Vereinzelt ein paar Scherben, dort ein paar eingestürzte Bauten. Wer sich darauf beruft, wohnt in Gemeinschaft mit Dämonen und ruhelosen Geistern, heißt es.
Die Verbindung der Könige untereinander und wie eines das andere im Stillen beeinflusst. Der Römer ist hart und tötet; wenn du auf dem Weg bist, gehört Ablehnung und Diskreditierung von dieser Seite dazu.

Die Umkehrung kommt immer in der Nacht als Überraschung. In der Bibel ist das Ende längst aufgeschrieben. Es ist schon vollbracht – könnte der Mensch es wagen, in einem solchen Bewusstsein zu leben?